Haarausfall bei Männern

98% der männlichen Form von Haarausfall ist eine Folge der androgenetischen Alopezie (hormonell- erblicher Haarausfall), gekennzeichnet vor allem durch den Haarverlust an den lateralen Seiten der Stirn (bekannt als “Geheimratsecken”) und die Haarverdünnung am Scheitel. Haarausfall und -verdünnung bilden sich immer weiter aus, bis sie sich an einem Zeitpunkt Überschneiden. Dieses Aufeinandertreffen von beiden Umständen hinterlässt ein Haarfeld in Hufeisen-Form im hinteren Bereich des Kopfes. Neben der androgenetischen Alopezie, kommen auch oft das sogenannte telogene Effluvium (diffuser  und sonstige Ursachen eines Haarausfalls zur Erwähnung. Beispielsweise fallen unter sonstigen Ursachen auch Faktoren wie Medikamente, Ernährung, Stress und Schilddrüsenanomalien.

ANDROGENETISCHE ALOPEZIE

Sowie alle anderen Hormone, interagieren auch Androgene mit spezifischen Rezeptoren , die sich an der Zellmembran oder im Zellinneren befinden.

  • 2 Arten von Androgynen verursachen den Haarausfall bei Männern. Der Auslöser hierbei ist das Enzym 5-Alpha-Reduktase, welches das inaktive Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT Hormon) umwandelt. Sobald das DHT gebildet ist, hat es die Fähigkeit, jedes Androgenmolekuel, das auf einem Haarfollikel vorhanden ist, zu überwältigen. Auch reines Testosteron kann sich auf Haarfollikel auswirken. Jedoch ist die Wirkung hierbei zu schwach um einen erheblichen Haarausfall zu verursachen.
  • Die Kombination von Testosteron und Dihydrotestosteron verkürzt die Anagenphase (Wachstumsphase), was zu einem Scheitern des normalen Haarzyklus führt.
  • Die Katagen- und Telogenphasen verbleiben jedoch unverändert und beinhalten somit eine höhere Anzahl an ruhenden Haarfollikeln. Je mehr ruhende Haare, desto  mehr ausfallende Haare.
  • Die Telogenphase (Abstoßung) beginnt mit einer verkürzten Länge. Die Haare wachsen dünner und kürzer nach und werden demnach spröde.

DAS TELOGENE EFLUVIUM

Das Telogene Efluvium ist Haarausfall, der durch eine erhöhte Anzahl von ruhenden Haarfollikeln ausgelöst wird. Die bekanntesten Faktoren eines telogenen Efluviums sind>

  • Blutdruckmedikamente, Gichtmedikamente oder hohe Dosis an Vitamin A
  • Haarausfall kann auch mit der Diät in Verbindung gebracht werden: Viele konzessionierte Diätprogramme empfehlen eine Ernährung, die eine hohen Anteil an Vitamin A enthält, welches ein Risikofaktor darstellt.
  • Emotionaler Stress,  Operationen und ernste Erkrankungen sind als Auslöser eines Haarausfalls bekannt. Der Körper schaltet die Produktion von Haaren in Zeiten des Stresses ab, da es fuer das Überleben nicht notwendig ist und stattdessen widmet er seine Energien zur Reparatur vitaler Körperstrukturen. In den meisten Fällen gibt es ein etwa dreimonatige Verzögerung zwischen dem tatsächlichen Ereignis und dem Beginn des Haarausfalls. Darüber hinaus kann es noch eine dreimonatige Verzögerung vor der Rückkehr der spürbaren Haarwiederherstellung geben.

SONSTIGE FAKTOREN

Selten bei Männern kann der Haarausfall auch nicht-hormonelle Gründe beherbergen. Einige der bekanntesten Faktoren sind:

  • ALOPECIA AREATA. (auch: kreisrunder Haarausfall) versteht man einen runden, lokal begrenzten krankhaften Haarausfall. Die Reichweite des Haarausfalls kann sich von nur einem Bereich ( Alopecia areata monolocularis) bis zur ganzen Körperbehaarung (Alopecia areata universalis) ausweiten. Der Auslöser dieser Krankheit ist nicht exakt bekannt. Jedoch korrigiert sich in den meisten Fällen dieser Zustand von selbst.
  • DREIECKIGE ALOPEZIE. Verlust der TEMPORALHAARE (Schläfen), die meistens im Kindesalter anfängt. Hierbei kann es zu einem vollständigen oder teilweisen Haarverlust kommen. Die Ursache der dreieckigen Alopezie ist nicht bekannt, aber die Bedingung kann medizinisch oder chirurgisch behandelt werden.
  • TRICHOTILOMANIE. Dies ist der Verlust der Haare durch zwanghaftes Ziehen und Biegen. Durch die konstante Extraktion der Haarwurzeln kann ein dauerhafter Haarverlust auftreten. Der Beginn dieser Erkrankung findet oft in der Pubertät statt und hält meistens im Erwachsenenalter an.